Rapid Wien: Damir Canadi äußert sich zu seinem Scheitern

Rund eineinhalb Monate nach seiner Entlassung bei Rapid Wien hat sich Damir Canadi in einem Interview zu Wort gemeldet. Der Wiener Ex-Trainer sprach bei Servus TV über die Gründe für sein Scheitern. Mit einem Punktedurchschnitt von 0,79 Punkten pro Spiel war Canadi als bisher schlechtester Trainer in die Vereinsgeschichte eingegangen.

Der 47-Jährige fand bei seinem Amtsantritt im November nach eigenen Angaben eine Mannschaft vor, die nicht über die Qualität verfügte, die Canadi eigentlich erwartet hatte. Die Spieler sollen sich in einer Komfortzone befunden haben, was auch in einem mangelnden Erfolgshunger resultierte. Canadi war mit großem Tatendrang angetreten, merkte jedoch bald, dass ihm die Unterstützung fehlte.

Dabei räumte er jedoch auch selbst Fehler ein. Aufgrund des Zeitpunkts in der Hinrunde und den Verletzungen von Führungsspielern habe er das Gespräch mit dem Spielerrat zu lange hinausgeschoben. Man wollte erst einmal irgendwie die Winterpause erreichen. Dies führte jedoch auch dazu, dass sich kein wirkliches Vertrauensverhältnis aufbauen konnte.

Auch hatte der Trainer das Medieninteresse unterschätzt. Rapid Wien stand in diesem Bereich in keinem Vergleich zu Canadis Vorgängerverein Altach. Der hohe Mediendruck sowie die Anspannung im Verein haben sich von Anfang an auf die Arbeit ausgewirkt.

Zudem geriet der Trainer auch immer wieder mit Medienvertretern aneinander. Eine Tatsache, die er in der Zukunft anders machen will. Gerade im Hinblick auf den Umgang mit den Medien habe Canadi nach eigenen Angaben viel gelernt. Im Interview widersprach er noch einmal deutlich Medienberichten, denen zufolge er seine Spieler beleidigt habe. Noch vor seinem Rauswurf in Wien hatte es Meldungen über fehlende Sozialkompetenz gegeben. Diese Aussagen haben den 47-Jährigen schwer getroffen und würden nicht der Wahrheit entsprechen.

Während Canadi nach eineinhalb Monaten nun erstmals über den Rauswurf spricht, sucht der Verein nach wie vor nach einem neuen Trainer. Am Montag soll Rapid-Sportchef Fredy Bickel dem Präsidium eine Liste mit den finalen vier bis sechs Kandidaten präsentiert haben. Nun will der Verein Verhandlungen aufnehmen. Zu den möglichen Trainern in Wien sollen Urs Fischer, Andreas Herzog, Oliver Lederer sowie der aktuelle Interimstrainer Goran Djuricin gehören.

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